Der Kindergarten Breitenau ist ein Natur- und Bewegungskindergarten.

Das Natur- und Bewegungskonzept befindet sich noch im Aufbau, dennoch möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit gewähren:

 Das Leitbild des Kindergarten Breitenau

Sage es mir, und ich werde es vergessen.

Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten.

Lass es mich tun, und ich werde es können.

(KONFUZIUS)

Der Städtische Bewegungs- und Naturkindergarten Breitenau sieht sich als ein Ort, an dem Kinder die Wertschätzung von Natur und Umwelt durch lebenspraktische und lebensnahe Erziehung erlangen. Dazu gehört die tägliche Bewegungserfahrung und das Kennenlernen und Zubereiten von gesunden Lebensmitteln und Speisen. Diese sind ein Grundstein für eine gesunde Entwicklung. Außerdem tragen wir durch unsere psychomotorischen Einheiten zu einer Resilienzförderung bei den Kindern bei, d.h. die Kinder erwerben (oder erweitern) ihre Fähigkeit zu Belastbarkeit und innerer Stärke.

Im Fokus unserer Arbeit mit dem Kind stehen die Selbstständigkeit und die Eigenverantwortlichkeit der Kinder, sowie die Sozialkompetenz, die zu einem guten Miteinander gehört. Des Weiteren ist es uns wichtig, dass wir partizipatorisch arbeiten, d.h. die Kinder haben viele Möglichkeiten mitzuentscheiden und werden in viele Dinge einbezogen. Es geht immer darum individuell zu arbeiten und das Kind dort abzuholen, wo es gerade steht.

Klare Linien und Strukturen sorgen für Orientierung und Sicherheit im Leben der Kinder, weshalb wir viel Wert auf beständige Zeiten und Rituale legen. Diese bilden für die Kinder einen schützenden Rahmen, an dem sie sich orientieren können und welcher in chaotischen und hektischen Zeiten ein Anker sein kann.

Auch die Inklusion spielt für uns eine große Rolle. Entsprechend des Prinzips der sozialen Inklusion, sollen auch Kinder mit besonderen Bedürfnissen an allen Aktivitäten und Angeboten teilnehmen dürfen und können, weshalb wir unsere pädagogische Arbeit entsprechend gestalten.

Nicht zuletzt ist die Transition ein wichtiger Punkt in unserer täglichen Arbeit mit den Kindern. Wir begleiten die Kinder bei ihren Übergängen, unabhängig ob vom Elternhaus in die Krippe, von der Krippe in den Kindergarten oder vom Kindergarten in die Schule. Die Übergänge werden sanft gestaltet und begleitet, sodass die Kinder die neuen Erfahrungen gut verarbeiten können.

Unser Bild vom Kind

Unser Bild vom Kind leitet sich in großen Teilen ab aus dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP).

Wir sehen das Kind als:

·         kompetente Person: Kinder beginnen ab dem Tag ihrer Geburt mit dem Lernen und wenn sie anfangen den Kindergarten zu besuchen, dann haben sie schon vieles gelernt und haben sich einiges an Wissen angeeignet. Deshalb glauben wir daran, dass Kinder in vielen Fällen sehr selbstständig und eigenverantwortlich handeln können. 

·         Bildungspartner: Gemeinsam mit den Kindern arbeiten wir ko-konstruktiv, denn Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv mit. Kinder wollen von sich aus lernen und ihre Neugierde befriedigen. Sie alle verfügen über einen Forschungs- und Entdeckungsdran, den sie hier im Kindergarten ausleben können.

·         eigene Persönlichkeit mit individuellen Stärken und Schwächen: Jedes Kind hat eine eigene Persönlichkeit. Diese wird im Kindergarten wertgeschätzt und respektvoll, individuell, begleitend und fördernd behandelt. Wir arbeiten mit jedem Kind an seinen individuellen Schwächen und stellen die Stärken eines jeden Kinder heraus.

·         vollwertige Person mit eigenen Rechten – und Pflichten: Kinder haben Rechte. Diese sind verankert in der UN-Kinderrechtskonvention. Wir sind an diese Rechte gebunden und geben den Kindern die Freiräume diese Rechte auszuleben. Sie dürfen in vielen Dingen mitentscheiden und lernen früh, dass mit Rechten immer auch Pflichten verbunden sind. Die in der UN-Kinderrechtskonvention feststehenden Rechte, sowie allgemeine Menschenrechte sind eine unumstößliche Richtlinie für unsere Arbeit mit den Kindern. Gleichzeitig ist es für die Kinder auch wichtig, dass sie sehen, dass zu allen Rechten auch Pflichten gehören.

Unsere pädagogische Grundeinstellung

Uns ist wichtig, dass die Kinder grundlegende Fertigkeiten und ihre Persönlichkeit entwickeln können, um auf die Aufgaben des Lebens gut vorbereitet zu sein.

Jedes Kind braucht eine gute Basis um den Alltag im Kindergarten positiv für seine individuelle Entwicklung verarbeiten zu können. Daher legen wir darauf Wert eine gute, vertrauensvolle Beziehung zu jedem einzelnen Kind aufzubauen und uns auch Zeit für die Kinder zu nehmen.

Werte, wie gegenseitiger Respekt, unabhängig vom sozialen Status, Religion und Behinderung, die Wertschätzung der Schöpfung und der partnerschaftliche Umgang sind die Grundlagen unserer Arbeit und leiten unser Handeln.

Außerdem arbeiten wir gruppenübergreifend!

Das heißt, dass alle Gruppen miteinander kooperieren und sich gegenseitig unterstützen. Im Laufe des Jahres finden immer wieder gemeinsame Aktivitäten statt. Zusätzlich begegnen sich die Kinder im Außenbereich, der von beiden Gruppen gemeinsam genutzt wird. Dies ist nur möglich, durch regelmäßige und gute Absprachen, Koordination und Zusammenarbeit zwischen dem Personal.

Trotz dieser gemeinsamen Grundlagen gibt es doch in jeder Gruppe unterschiedliche pädagogische Schwerpunkte und Arbeitsweisen zu berücksichtigen. Dies fordern schon die große Alternspanne und der daraus resultierende unterschiedliche Entwicklungsstand der Kinder.

Außerdem orientiert sich die pädagogische Arbeit am „bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan“ für Kindertagesstätten.

Dieser beinhaltet folgende Bereiche:

Die Schwerpunkte unserer Arbeit sind: Natur und Bewegung

Naturpädagogik

Die Natur bietet den Kindern vielfältige Sinnesreize. Alle Sinne werden angesprochen. Die Kinder sehen, wie sich die Natur im Laufe des Jahres verändert. Sie hören Vögel singen, riechen den Sommerregen, fühlen den Schnee, schmecken das Obst aus dem Garten und halten das Gleichgewicht, wenn sie über unebenen Untergrund laufen. Die Körperwahrnehmung in der Natur ist intensiver. In der Natur können Kinder ihrem Bewegungsdrang besser nachkommen. Bewegung und Sinneswahrnehmung sind die Voraussetzung für die Entwicklung von Denken und Sprache.

In der Natur finden die Kinder ein reichhaltiges Angebot, das die Phantasie, die Kreativität und das schöpferische Tun anregt. Die Kinder sammeln Steine, Stöcke und Blätter. Es wird damit gebaut, gekocht oder sie legen Mandalas. Die Selbsttätigkeit der Kinder steigt. Die Kinder werden durch ihr Tun resilienter.

Die Kinder erleben in der Natur die Vielfalt und Schönheit der Tier- und Pflanzenwelt. Durch beobachten und nachfragen, eignen sich die Kinder Wissen über die Umwelt an. Sie lernen, Zusammenhänge zu verstehen und dadurch Rückschlüsse für ihr Verhalten abzuleiten. Was man kennt, kann man auch besser schützen.

Das Gestalten mit Naturmaterialien ist für die Kinder wichtig. Die Beschaffenheit der unterschiedlichen Gegenstände fördert die Kreativität, die Feinmotorik und das Konzentrationsvermögen.

Durch die bewusste Auseinandersetzung mit der Natur, erleben Kinder die Zusammenhänge und bauen dadurch Wertschätzung gegenüber der Umwelt auf und ziehen Schlüsse für ihr eigenes Verhalten. Es werden Ressourcen wie Wasser, Lebensmittel, Energie und die Umwelt erforscht und durch Beobachtungen und Experimente für die Kinder begreifbar gemacht. Die Kinder lernen, Ressourcen zu schonen. Dazu gehört auch Müllvermeidung und Mülltrennung. Bereits Krippenkinder haben Freude daran, den Müll in verschiedenfarbige Eimer zu sortieren.

Bewegungspädagogik

In keiner anderen Lebensstufe spielt die Bewegung eine so zentrale Rolle wie in der Kindheit. Kinder nehmen ihre Umwelt durch Bewegung wahr, gleichzeitig ermöglicht es ihnen die Bewegung aber auch erst sich ihre eigene Welt zu erobern. Dabei darf unter keinen Umständen vergessen werden, dass mit Bewegung nicht nur „sich bewegen“, also krabbeln, gehen oder laufen gemeint ist. Unser Körper ist ständig in Bewegung, selbst, wenn wir das nicht bewusst wahrnehmen. Die Bewegung im Körper beginnt schon mit dem Herzschlag. Gerade deshalb ist die Bewegung einer der zentral wichtigsten Punkte im Leben des Kindes.

Kinder haben einen natürlichen Betätigungs- und Bewegungsdrang. Sie entdecken und erproben sich ständig selbst in ihrer natürlichen Umgebung und Umwelt. Die Umwelt stellt das Kind auch jeden Tag vor neue Herausforderungen wie Treppen steigen, eine Mauer erklimmen oder in Pützen springen.

In unserer modernen Gesellschaft bildet die Bewegung immer weniger einen zentralen Bestandteil des Lebens. Mehr Technik, mehr Fahrzeuge und weitere Wege machen es vielen Kindern schwer ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben. Auch der steigende Konsum von Medien und die Verarmung der kindlichen Erfahrungswelt (weniger Vorlesezeit, mehr PC/Tabletzeit) sind Teil des aktuell immer mehr auftretenden Problems. In diesem Zusammenhang werden auch oft kognitive Probleme, sowie auffälliges Verhalten, Bewegungs- und Konzentrationsschwächen, Haltungsschäden, fehlende Spannkraft, mangelndes Selbstvertrauen, Verlust der natürlichen Neugierde, Legasthenie und Hyperaktivität genannt. Diese Dinge haben ihre Wurzel in der fehlenden oder unzureichenden Vernetzung im Gehirn, welche Folge von mangelnder oder falscher Bewegungserziehung in der frühen Kindheit sein kann. Diese Probleme treten häufig dadurch auf, dass Kinder aufgrund mangelnder Bewegungsmöglichkeiten nicht alle Bewegunsentwicklungsstufen durchlaufen haben (z.B. ein Kind krabbelt nicht, sondern steht direkt auf und läuft, weil es keine Anreize darin sieht zu krabbeln oder die Umgebung das Krabbeln gar nicht zulässt).

Im Rahmen unserer Bewegungserziehung ist es uns auch ein besonderes Anliegen, die Kinder darin zu unterstützen ihr „Selbst“ aufzubauen. Dies geschieht durch Körpererfahrungen, die in den ersten Lebensjahren gemacht werden. Sie gelten als Grundlage der kindlichen Identitätsentwicklung.

Um eine gesunde Persönlichkeitsentfaltung zu erreichen, bedarf es einer gelungenen Bewegungsentwicklung, die bereits im Kleinkindalter ansetzt. Zudem sind 7 bis 8 Jahre des Sich-Bewegens und Spielens notwendig um die sensomotorischen Fähigkeiten zu entwickeln, die die Grundlage für intellektuelle, soziale und persönliche Entwicklung darstellen.

Bei unserer Bewegungspädagogik bedienen wir uns auch Ansätzen aus der Psychomotorik. Der Ansatz der Psychomotorik sieht eine Wechselwirkung zwischen der geistigen und der körperlichen Entwicklung. Indem verschiedenen Förderschwerpunkte gesetzt werden, entsteht so ein ganzheitlicher Ansatz, der den Kindern nicht nur bei der Persönlichkeitsentwicklung hilft, sondern auch möglicherweise auftretende Schwäche aufdeckt und mithilfe verschiedenster Methoden versucht auszugleichen. Stärken werden weiter gestärkt und Schwächen werden akzeptiert und anhand individueller Möglichkeiten gefördert.

 

Unsere vollständige Konzeption finden Sie hier.

Seit dem Jahr 2021 sind alle Kindertageseinrichtungen dazu verpflichtet ein Kinderschutzkonzept zu erstellen. Dieses Konzept enthält wichtige Informationen zum Kinderschutz, sowie Verhaltens- und Vorgehensweisen in der Kindertageseinrichtung. Unser vollständiges Konzept finden Sie hier.